Bürstenmodelle
Erdungsbürsten
Wir vertreiben europaweit hochwertige patentierte Erdungsbürsten von Sohre und die dazu gehörenden Ersatzbürsten.
Erdungsbürsten vom Typ A eignen sich besonders für den axialen Einbau gegen ein Wellenende oder den Wellenbund, auch bei Nachrüstungen im laufenden Betrieb.
Erdungsbürsten vom Typ L und Typ S eignen sich im Allgemeinen für mechanische Antriebsgeräte und kleine Turbinengeneratoren.
Die breiten Erdungsbürsten vom Typ LW sind für Anlagen in Kraftwerkszentralen mit einer Leistung von 100 MW bis über 1.000 MW geeignet.
Von den kleineren Bürsten führt der Typ L etwa viermal so viel Strom ab wie der Typ S bei gleicher Abnutzungsrate der Borsten. Aus diesem Grund ist die Bürste vom Typ L die wirtschaftlichste unter den kleinen Bürsten in Bezug auf die Amperestunden pro Euro und hat somit das längste Austauschintervall für Borstenelemente.
Typ A-Bürsten
Die Erdungsbürste von Typ A eignet sich besonders für den axialen Einbau gegen ein Wellenende oder einen Bund. Dies ist oft die einzige zugängliche Stelle bei Nachrüstungen vor Ort, insbesondere wenn die Erdungsbürste während des Betriebs der Maschine in die Endplatte des Lagergehäuses eingebaut werden soll. Diese Bürste kann aber auch für den radialen Wellenkontakt gut geeignet sein. Die Borstenelemente sind für bis zu 25 MW oder bis zu 1 A DC kontinuierlich für ein Jahr Lebensdauer ausgelegt.
Typ L-Bürsten
Die Bürsten von Typ L sind große und schmale Erdungsbürsten, die sich für den Einsatz bei Turbomaschinen in der Prozessindustrie, wie z.B. bei Luft- und Gaskompressoren, Pumpen und Motoren eignen und dabei die elektrostatischen und elektromagnetischen Streuströme sicher ableiteten können. Diese Bürsten eignen sich auch für kleinere Turbinengeneratoren und Elektromotoren. Die Borstenelemente sind für bis zu 50 MW pro Bürste oder bis zu 4 A DC kontinuierlich für ein Jahr Lebensdauer ausgelegt.
Typ LW-Bürsten
Die Bürsten von Typ LW sind große und breite Erdungsbürsten, die einen extrem niedrigen Übergangswiderstand und somit eine lange Lebenserwartung haben. Ausgelegt sind sie für Hochstromanwendungen bis ≤100 A. Der Einsatzgebiet dieser Bürsten findet sich vor allem bei großen Rotorwellen z.B. bei Turbinengeneratoren oder bei Schiffspropellerwellen. Die Borstenelemente sind für Leistungen bis 500 MW oder bis zu 100 A DC kontinuierlich für ein Jahr Lebensdauer ausgelegt.
Typ S-Bürsten
Die Bürsten von Typ S sind ähnlich wie die Bürsten von Typ L. Sie eignen sich besonders für kleine und schnelllaufende Turbomaschinen bei verfahrenstechnischen Anlagen, bei denen der Einbauplatz gering ausfällt und die Wellenströme auch gering sind. Aufgrund der geringeren Größe verbrauchen sich die Borstenelemente, bei gleicher Stromstärke, schneller als es bei der Typ L-Bürste der Fall wäre. Ausgelegt sind die Bürsten für bis zu 25 MW pro oder bis zu 1 A DC kontinuierlich für ein Jahr Lebensdauer des Borstenelements.
Allgemeine Informationen
Zusammengefasst bedeutet das, dass alle vier Arten von Wellenerdungsbürsten so montiert werden können, dass sie tangential, radial oder axial und in jeder Position in Bezug auf die Drehung, einschließlich auf dem Kopf stehend (z. B. gegen die Unterseite der Welle), eingebaut werden können.
- Alle Bürstentypen sind je nach Einbaubedingungen in unterschiedlichen Standardlängen lieferbar.
- Derzeit ist die kürzeste Baugruppe 6″ (15,24 cm), die längste 20″ (50,8 cm) lang.
- Das Bürstenelement ist 0,6″ (1,524 cm) breit für Typ L-, Typ S- und Typ A-Erdungsbürsten.
- Das Bürstenelement Typ LW ist hingegen 2,0″ (5,08 cm) breit.
Erfahren Sie mehr über Wellenströme und wie Sie sie in der Praxis vermeiden können.
Zusätzliche Erwägungen bei der Verwendung
Wichtiger Hinweis: Nur die Arm- und Gehäuselänge variiert für ein bestimmtes Modell innerhalb jedes Typs. Die Größe des Borstenelements und alle anderen Abmessungen bleiben gleich. Zum Beispiel verwenden alle Typ L-Bürsten das gleiche Borstenelement.
Wenn der Arbeitszyklus eines Turbinengenerators häufiges Starten/Stoppen oder einen häufigen Betrieb mit einer Nennleistung von 2/3 oder weniger beinhaltet, erzeugen viele Einheiten während eines solchen Betriebs deutlich mehr elektrischen Streustrom auf der Welle. Wie viel mehr das im Einzelfall jedoch ist, ist unvorhersehbar. Als grobe Richtlinie für solche Situationen empfehlen wir, nur 2/3 der oben genannten Nennleistung pro Bürstenrichtlinie zu verwenden. Andernfalls kann die Rate der Borstenabnutzung durch elektrischen Abbrand inakzeptabel hoch sein. Geräte mit modernen Erregersystemen erzeugen eher starke Wellenströme, ebenso wie bestimmte Bauarten einiger Hersteller von Generatoren.
Auch eine Zunahme des Restmagnetismus in einer Turbine oder einem Kompressor kann dazu beitragen, dass vermehrt Wellenströme entstehen, sodass es zu einer schnelleren Abnutzungsrate bei den Borstenelementen kommt. Reibungen, Blitzeinschläge in der Nähe, Schweißarbeiten, die in der Nähe des Geräts durchgeführt werden, wobei das Schweißgerät nicht ordnungsgemäß am Werkstück geerdet wird, sowie Überspannungen sind Beispiele dafür, wie der Restmagnetismus in einer Turbomaschine zunehmen kann.
In ähnlicher Weise kann auch die Menge des elektrischen Wellenstroms aufgrund statischer Aufladung während des Betriebs zunehmen, was auch zu einer erhöhten Abnutzungsrate der Borsten führen kann. Häufige Ursachen dafür sind verstopfte Gehäuse- und Rohrabläufe, Nassdampf bei Dampfturbinen und Wassertröpfcheninjektionen bei Gasturbinen zur Leistungssteigerung.
Im Falle von Turbomaschinen mit mechanischem Antrieb gelten die oben genannten Leistungsvorschläge pro Bürste in etwa auch für Turbokompressoren und andere Turbomaschinen, wie sie z. B. in petrochemischen Anlagen zu finden sind. Bei solchen Geräten ist es oft möglich, eine Schätzung der erforderlichen Größe und Anzahl der Erdungsbürsten zu erhalten, indem die Summe der Nennleistung aller relevanten Komponenten einer Produktionsanlage (Turbinen, Expander, Motoren usw.) berechnet wird. Da der Schutz einer Anlage mit mechanisch betriebenen Turbomaschinen ein kompliziertes Thema ist, empfehlen wir Ihnen, sich mit uns in Verbindung zu setzen, wenn Sie eine Wellenerdung für solche Geräte erwägen.
Der Maschinenbetrieb in explosionsgefährdeten Bereichen ist zudem ein Grund dafür, dass die Installation von Erdungsbürsten an beiden Enden einer Welle erfolgen sollte. Darüber hinaus wird empfohlen, überall dort, wo in solchen Umgebungen bereits Bürsten bei den Maschinen einer Produktionslinie verbaut sind, diese durch den Einbau von zwei weiteren Erdungsbürsten beiden Enden zu ergänzen (es gibt noch weitere Abhilfemaßnahmen).
Wir empfehlen Ihnen, sich direkt an Sohre Turbomachinery® zu wenden, wenn ein Interesse daran besteht, Bürsten in explosionsgefährdeten Umgebungen zu installieren und zu betreiben.
Wichtig
Die Festlegung von Modell und Anzahl der Erdungsbürsten, die am besten für ein bestimmtes Gerät verwendet werden, hängt von der maximalen Menge des Spitzenstroms zur Erde sowie von physikalischen Einschränkungen ab. Die Höhe des Stroms ist schwer vorherzusagen, da sie von Faktoren wie der Stärke des Restmagnetismus in der Maschine abhängt, insbesondere im Rotor, Stator, Fundament und Rohrleitungen usw. Bei elektrischen Geräten ist auch die Bauweise oder der Zustand von Generator und Erreger wichtig.
Die Zeichnungen: „Position“, „Anordnung“, „L-Installation“ und „A-Installation“ enthalten allgemeine Hinweise zum Anbringen von Bürsten sowie typische Installationskonfigurationen. Kontaktieren Sie uns unbedingt, wenn Sie Fragen zur genauen Installation haben.
Entstehungsgeschichte unserer Erdungsbürsten
John S. Sohre, P.E., revolutionierte die Forschung zu Wellenströmen und deren Schäden an Turbomaschinen. 1971 gründete er Turbomachinery® Inc., um elektrostatische und elektromagnetische Probleme in Turbinen zu lösen. Ab 1978 entwickelte er patentierte Wellenbürsten, die weltweit zur effektiven Ableitung und Überwachung elektrischer Ströme eingesetzt werden.